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Anamnese

Kurzinfo
Die Anamnese kann man als die Vorgeschichte eines Patienten verstehen. Sie wird in der Regel vor der Behandlung mit Hilfe eines Fragebogens erhoben. Insbesondere werden Sie nach Allergien, Allgemeinerkrankungen wie Asthma und Medikamenten, die sie regelmäßig einnehmen, gefragt. Diese Fragen sollten Sie ehrlich und umfassend beantworten. Sie sind sehr wichtig, um die Behandlung zu planen und mögliche Komplikationen zu vermeiden.

Informieren Sie uns vor jeder Behandlung, wenn sich zwischenzeitlich etwas an Ihrem Gesundheitszustand ändert oder Ihnen neue Medikamente verschrieben wurden.

Was ist eine Anamnese?
Anamnese kommt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt „Erinnerung“. Gemeint ist damit in der Medizin die Vorgeschichte eines Patienten in Bezug auf eine bestimmte Erkrankung.

Wie bei anderen Ärzten, so werden Sie auch in einer Zahnarztpraxis bei einem Ihrer ersten Besuche gebeten, einen Anamnese-Fragebogen auszufüllen. Darin werden Sie neben Ihren allgemeinen Daten nach Ihren aktuellen und zurückliegenden Erkrankungen, nach Allergien und Medikamenten, die Sie regelmäßig einnehmen, gefragt. Patientinnen müssen eine eventuelle Schwangerschaft ebenfalls angeben.

Gegebenenfalls werden dann im Behandlungszimmer Details zu den Angaben im Fragebogen besprochen.

Warum ist eine Anamnese wichtig?
Erkrankungen sind nicht unbedingt auf eine Körperregion oder bestimmte Organe allein beschränkt, sondern können sich gegenseitig beeinflussen. Beispielsweise ist die Mundschleimhaut von Diabetikern empfindlicher und häufiger entzündet als die von gesunden Patienten. Außerdem erfordern beispielsweise Asthma oder Herzerkrankungen ein besonderes Vorgehen bei der Behandlung des Zahnproblems. Wir müssen über Ihre Vorerkrankungen Bescheid wissen, damit wir diese bei der späteren Therapie berücksichtigen können.

Darüber hinaus können sich Medikamente, die Sie einnehmen oder die wir anwenden, in ihrer Wirkung gegenseitig abschwächen oder verstärken. Manche Präparate haben außerdem Nebenwirkungen, die bei Behandlungen zu Komplikationen führen können, zum Beispiel blutverdünnende Mittel. Daher sollten Sie uns in jedem Fall darüber informieren, wenn Sie Medikamente einnehmen.

In seltenen Fällen können Stoffe, die bei einer Zahn- oder Zahnfleischbehandlung verwendet werden, Allergien auslösen und müssen gegebenenfalls durch andere ersetzt werden. Daher ist Ihre Angabe von Allergien im Anamnesebogen wichtig.

Die Vorgeschichte einer Zahnerkrankung unterstützt uns zusätzlich, die Befunde unserer folgenden Untersuchungen einzuschätzen. Es wird also immer der ganze Mensch berücksichtigt und dafür sind alle im Fragebogen aufgeführten Angaben wichtig.

Wann sollte ein neuer Anamnesebogen ausgefüllt werden?
Normalerweise bitten wir Sie bei einem Ihrer ersten Besuche, einen solchen Fragebogen auszufüllen. Sagen Sie uns bitte darüber hinaus vor jeder Behandlung sofort Bescheid, wenn sich an Ihrem Gesundheitszustand etwas ändert, Sie zum Beispiel neue Medikamente einnehmen müssen oder eine Herzerkrankung, eine Allergie oder Diabetes diagnostiziert wurde. Eine Schwangerschaft müssen Sie ebenfalls immer angeben, da wir in diesem Fall meist generell auf Röntgenaufnahmen verzichten werden und bei den entsprechenden Medikamenten darauf achten.

Wir müssen über solche Änderungen informiert sein, damit wir bei Behandlung und Diagnose Rücksicht darauf nehmen können!

Welche Krankheiten oder Medikamente sollten angegeben werden?
Geben Sie bitte im Anamnesebogen alle Medikamente an, die Sie entweder nur im Moment oder dauerhaft über einen längeren Zeitraum hinweg einnehmen. Auch dann, wenn es für Sie unwichtig erscheint, können alle Hinweise von großer Bedeutung sein.

Daneben sind im Anamnesebogen oft folgende Krankheiten aufgeführt:
Blutgerinnungsstörungen
Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, zum Beispiel hoher Blutdruck, ein vorangegangener Herzinfarkt oder Operationen in diesem Bereich
Stoffwechselerkrankungen, zum Beispiel Diabetes
Infektionskrankheiten wie zum Beispiel Hepatitis oder HIV
Asthma
Anfallsleiden wie Epilepsie
Allergien und Medikamenteunverträglichkeit

Diese Auflistung ist jedoch nicht zwingend maßgeblich, es können auch zusätzlich andere Erkrankungen von Bedeutung sein und aufgeführt werden.

Falls Sie Fragen zum Anamnesebogen, zur Bedeutung einer Vorerkrankung oder zur Wichtigkeit bestimmter Medikamente haben, kommen Sie damit zu uns. In unserer Praxis oder telefonisch sind wir gern für Sie da!

Zahnhistorie
Hinter diesem Begriff verbirgt sich die „Behandlungsgeschichte“ des zu behandelnden Zahnes: War er bereits von einer Karies betroffen?
Oder wurde er durch einen Unfall geschädigt?
Weist er eine Füllung auf oder ist er überkront worden?
Wurde eine Brücke oder Prothese daran befestigt?
Wurde die Versorgung bereits einmal ausgetauscht?
Die Zahnhistorie liefert wichtige Informationen, die bei einer erneuten Behandlung beachtet werden.

Zähne und Gebiss

Das menschliche Gebiss besteht aus insgesamt 32 Zähnen, die sich in acht Schneidezähne, vier Eckzähne, acht kleinere Backenzähne und zwölf größere Backenzähne unterteilen. Dazu gehören auch die vier Weisheitszähne, die in der Regel erst im Erwachsenenalter oder gar nicht durchbrechen.
Ober- und Unterkiefer: Jeder Zahn setzt sich aus drei Hauptteilen zusammen: der Zahnkrone, dem Zahnhals und der Zahnwurzel. Die Zahnkrone ist mit Zahnschmelz überzogen, der sie vor schädlichen Einflüssen schützt. Der Zahnhals liegt unter dem Zahnfleisch im Kieferknochen und ist normalerweise unsichtbar. Bei gesunden Zähnen wird er vollständig vom Zahnfleisch umschlossen, ebenso wie die Zahnwurzel im Kieferknochen.
Das Wurzelzement umgibt sowohl den Zahnhals als auch die Zahnwurzel. Der Hauptbestandteil des Zahns, das Zahnbein, wird von Zahnschmelz und Wurzelzement geschützt. Im Inneren des Zahns liegt der Zahnnerv, der empfindlichste Teil des Zahns. Dieser Nerv besteht nicht nur aus Nervenfasern, sondern ist auch von Lymph- und Blutgefäßen durchzogen, die den Zahn mit lebenswichtigen Stoffen versorgen.

Zahnhalteapparat

Der Kiefer ist nicht nur ein wichtiger Bestandteil unseres Schädels, sondern prägt auch maßgeblich das Aussehen unseres Gesichts. Er besteht aus dem Ober- und dem Unterkiefer. Der Oberkiefer ist fest mit dem Schädelknochen verbunden, während der bewegliche Unterkiefer über die Kiefergelenke an beiden Seiten des Schläfenbeins, einem Teil des Schädelknochens, fixiert ist. Das Kiefergelenk zählt zu den beweglichsten Gelenken im gesamten Körper und wird durch starke Kaumuskeln gesteuert.
In jedem Kieferknochen befinden sich Zahnfächer, in die die Zähne eingepasst sind. Zusammen mit dem Zahnfleisch, dem Zahnzement und der Wurzelhaut bildet das Zahnfach den Zahnhalteapparat des Zahnes. Der Zahn enthält im Inneren Nervenfasern und Blutgefäße, die sich über eine kleine Öffnung mit den Nervenbahnen und Blutgefäßen des Kiefers verbinden.
Der Unterkiefer ermöglicht Bewegungen in verschiedenen Richtungen, die wir zum Kauen, Sprechen und Atmen benötigen. Ohne diese Beweglichkeit wären diese alltäglichen Tätigkeiten nicht möglich.
Das Kiefergelenk ist aufgrund der häufigen Belastung, der hohen Kaudrücke und seiner Komplexität anfällig für Störungen. Weitere Informationen dazu finden Sie unter dem Thema Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD).

Funktionsanalyse (bzw. -diagnostik)

Kurzinfo
Die Funktionsanalyse ist ein diagnostisches Verfahren, bei der die Funktion des Kausystems überprüft und aufgezeichnet wird. Das Kausystem besteht aus den Zähnen, dem Zahnhalteapparat (Parodontium) den Kieferknochen, dem Kiefergelenk und der Kaumuskulatur. Im normalen Zustand arbeiten alle Teile des Kausystems reibungslos zusammen und die Zähne treffen beim Zusammenführen beider Kiefer punktgenau aufeinander. Diesen Zustand nennt man den „richtigen“ Biss (oder „richtige“ Okklusion).

In einem richtig verzahnten Gebiss sind die Zähne so im Mund angeordnet, dass ...
beim Biss die Kontaktpunke in einer ganz bestimmten Art und Weise auf den Zahnoberflächen verteilt sind
die Kiefergelenke bei einem normalen Biss eine zentrale Position in ihren Gelenkgrübchen einnehmen können und
bei Seitwärts- oder Vor- und Zurückbewegung des Unterkiefers nur bestimmte Zähne im Kontakt sind.

Abweichungen von dieser normalen Situation können entstehen durch ...

Zahnfehlstellungen
kieferorthopädische Behandlungen
Füllungen, Kronen, Brücken, Prothesen
Zahnverlust.

In diesen Fällen entstehen z. B. zu frühe Kontakte beim Zusammenbeißen, die für das Kausystem schwerwiegende Folgen haben können. Im Laufe der Zeit können sich Symptome einer Craniomandibulären Dysfunktion (CMD) entwickeln, die sich in Muskelschmerzen, Zähneknirschen, Gelenkerkrankungen bis hin zu Tinnitus, Beschwerden im Nackenbereich und des Rückens äußern können.

Die Funktionsanalyse dient also …
zur Beurteilung des momentanen Zustandes des ganzen Kausystems
zum Erhalt des gesunden Zustandes vor Anfertigung von Zahnersatz
zum Erkennen von Störungen im Zusammenspiel von Zähnen, Gelenken und Muskeln

Es gibt eine klinische und in eine instrumentelle Funktionsanalyse.

Bei der klinischen Funktionsanalyse steht die visuelle und taktile Diagnose im Vordergrund, d.h. die Kieferbewegungen werden beobachtet und die Kiefergelenke sowie eventuelle Verhärtungen der Muskulatur ertastet.

Bei der instrumentellen Funktionsanalyse wird mit Hilfe von Apparaturen und Geräten die Lage der Kiefer bestimmt und die Funktion der Gelenke analysiert.

Röntgen

Kurzinfo
Röntgen ist aus der Zahnmedizin nach wie vor nicht wegzudenken. Mittels Röntgenstrahlen lassen sich äußerlich nicht sichtbare Strukturen, Erkrankungen oder für bestimmte Eingriffe problematische Wurzelverläufe feststellen und entsprechende Behandlungsschritte einleiten. Bei dieser Diagnosetechnik macht man sich die Eigenschaft der Röntgenstrahlen zu Nutze, verschiedene Körperbestandteile und Gewebe unterschiedlich stark zu durchdringen. Die Strahlen treffen anschließend in unterschiedlicher Stärke auf ein belichtungsfähiges Filmmaterial auf und bilden die durchstrahlten Körperregionen ab. Durch Einzelzahnaufnahmen erstellt der Zahnarzt detaillierte Bilder einzelner Zähne und seiner Nachbarzähne. Das gesamte Gebiss kann zum Beispiel mithilfe des Panoramaröntgengerätes (Orthopantomograph, OPG) aufgenommen werden. Für die Karieserkennung im Zahnzwischenraum bieten sich so genannte Bissflügelaufnahmen an. Die Weiterentwicklung im medizintechnischen Bereich hat das digitale Röntgen hervorgebracht. Dabei wandelt ein Sensor die absorbierten Röntgenstrahlen in digitale Signale um und macht sie am Computerbildschirm sichtbar.

Röntgen: Wie funktioniert's?
Nach seinem deutschen Entdecker, dem Physiker Wilhelm Conrad Röntgen (1845 - 1923) benannt, ist dieses Diagnoseverfahren aus der modernen Medizin nicht mehr wegzudenken. Röntgen steht dabei für einen Prozess, bei dem Teile des menschlichen Körpers mithilfe von Röntgenstrahlen durchdrungen werden. Diese Strahlen strömen mit ihren kurzen Wellenlängen und der Energie von Lichtstrahlen durch das menschliche Gewebe. Da die Gewebe in unserem Körper unterschiedliche Dichten besitzen, lässt es Röntgenstrahlen unterschiedlich stark hindurch. Das ermöglicht eine unterschiedliche Darstellung der einzelnen Körperbestandteile.

Nach dem Röntgen sind die Aufnahmen der entsprechenden Körperregion auf einem fotoähnlichen Filmmaterial oder, beim digitalen Röntgen, am Computerbildschirm zu sehen. Dabei lassen sich verschiedene Gewebeteile durch unterschiedliche Helligkeiten und Schattierungen erkennen und voneinander differenzieren.

Durch diese bildliche Darstellung werden Details des geröntgten Körperteils sichtbar und Mediziner können beispielsweise Knochenfrakturen (-brüche), Anomalien im Gewebe oder Wurzelfehlstellungen im Knochen erkennen und Ihre Behandlung darauf abstimmen.

Welche Anwendungen gibt es in der Zahnmedizin?
Das Röntgen wird in der Zahnmedizin vor allem als diagnostisches Verfahren verwendet, um oberflächlich nicht sichtbare Strukturen, Veränderungen und Erkrankungen von Zähnen, Zahnfleisch und Knochen rechtzeitig aufzudecken. Darüber hinaus lassen sich mithilfe der Röntgentechnik Erkenntnisse über die Stellung der Zähne zueinander, den Zustand der Zahnwurzeln und über eventuell nachrückende Zähne gewinnen. Bei der Planung einer Implantatversorgung kommt sie ebenfalls zur Anwendung.

Bei Kindern werden damit häufig Diagnosen über die Nichtanlage von bleibenden Zähnen oder die Verlagerung von bestehenden Zähnen getroffen. Bei Erwachsenen hilft das Röntgen zu ermitteln, ob zum Beispiel Eiterherde, versteckte Kariesschäden oder defekte Füllungen vorhanden und für Beschwerden verantwortlich sind.

Außerdem hat es einen hohen Stellenwert bei der Planung und Kontrolle von Wurzelkanalfüllungen.

Welche Röntgentechniken gibt es?
Kieferorthopäden und Zahnärzte greifen bei der Röntgendiagnostik auf zwei verschiedene Aufnahmetechniken zurück: die so genannte laterale Zahnaufnahme und die Panoramaaufnahme. Beide Aufnahmetechniken können sowohl analog als auch digital eingesetzt werden.

Laterale Zahnaufnahme (auch Einzelröntgen, intraorale Aufnahme oder Zahnfilm)
Die laterale Zahnaufnahme wird vor allem eingesetzt, um einzelne Zähne auf Röntgenbildern darzustellen (Zahneinzelaufnahmen). Wie der Ausdruck intraoral vermuten lässt, wird dabei ein kleiner Röntgenfilm oder beim digitalen Röntgen eine Aufnahmeplatte im Mund platziert und vom Patienten durch leichtes Zubeißen fixiert. Die Strahlen der Röntgenröhre durchdringen den Zahn und treffen auf die dahinter liegende Platte. Dadurch kann ein sehr detailliertes und im Idealfall größengleiches Röntgenbild des Zahnes und seiner Nachbarzähne erstellt werden. Die im Mund befindliche Platte trägt dabei das Röntgenfilmmaterial. Werden alle Zähne durch diese Einzelaufnahmen erfasst und zusammengefügt, erhält der behandelnde Arzt den so genannten Röntgenstatus.

Panoramaaufnahme (Orthopantomogramm-Röntgen, OPG)
Üblicherweise werden heute für die Darstellung des gesamten Kiefers Panoramaschichtaufnahmen verwendet. Die entsprechenden, relativ großen Geräte erlauben eine Röntgenaufnahme des gesamten Kiefers mit Teilen des Schädels. Im Unterschied zu den intraoralen Zahnaufnahmen wird der Röntgenfilm dabei außerhalb des Mundes platziert. Dadurch können Verstärkerfolien, die für die Entwicklung des Röntgenbildes eine große Rolle spielen, verwendet werden. Durch diese Verstärkerfolien kann die Strahlendosis verringert werden. Insgesamt ist bei der Panoramaaufnahme die Strahlenbelastung für den Patienten geringer als bei den intraoralen Einzelzahnaufnahmen. Umgekehrt sind die intraoralen Zahnaufnahmen detailgenauer als die Panoramaaufnahmen.

Unterschiede zwischen analogen und digitalem Röntgen?
Beim klassischen, analogen Röntgen wird mittels der Röntgenstrahlen innerhalb oder außerhalb des Mundes ein Filmmaterial belichtet. Nach dessen Entwicklung ist eine Diagnose über den Zahnzustand und etwaige Erkrankungen möglich. Die dabei entwickelten Röntgenbilder werden dann archiviert.

Das digitale Röntgen verzichtet auf eine Entwicklung von Filmmaterial. Durch einen speziellen Sensor werden die am Zahn auftreffenden Strahlen sofort in digitale Signale umgewandelt und durch einen Computer ausgewertet. Die dabei erzeugten Bilder werden auf dem Monitor sichtbar gemacht und können auf einer Computer-Festplatte, einer CD-Rom usw. gespeichert und/oder ausgedruckt werden. Weitere Vorteile der digitalen Technik: Fehlbelichtungen werden ausgeschlossen. Darüber hinaus können aufgrund der höheren optischen Auflösung Bildausschnitte stark vergrößert werden. Mit einer einzigen Aufnahme sind somit Übersichts- und Detailbilder gleichermaßen möglich, die Anzahl der Röntgenaufnahmen wird reduziert.

Analoges und digitales Röntgen können sowohl bei Zahneinzelaufnahmen, als auch beim Panoramaröntgen eingesetzt werden.

Gibt es Risiken beim Röntgen?
Bei vorschriftsmäßiger Durchführung und dem richtigen Strahlenschutz ist Röntgen unbedenklich. Dazu tragen die ständige technische Verbesserung der Geräte und die Entwicklung neuer Aufnahmeverfahren wie dem Panoramaröntgen bei. Nur bei sehr häufigem Röntgen großer Körperpartien und bei veralteten Geräten kann diese Technik die Gesundheit beeinträchtigen. Die im Jahr 1987 verabschiedete und in 2002 novellierte Röntgenverordnung schreibt strenge Richtlinien für den Einsatz des diagnostischen Röntgens in allen Facharztbereichen vor. Durch diese Verordnung soll unter anderem das Strahlenrisiko für den Patienten durch eine genaue Aufzeichnung aller Röntgenuntersuchungen (zusätzlich auch im Röntgenpass) minimiert werden.

Besonders bei Zahnaufnahmen besteht ein sehr geringes Gesundheitsrisiko, da die dabei verwendeten Techniken mit kleinen Strahlenintensitäten auskommen. Bei dem erwähnten neueren Panoramaaufnahmen kommen Verstärkerfolien zum Einsatz, die die Strahlenbelastung für den Patienten ebenso herab setzen. Beim digitalen Röntgen ist die Strahlendosis im Vergleich zum analogen Röntgen noch geringer.

Welche Qualifikationen sind für das Röntgen notwendig?
Alle Ärzte und Zahnärzte, die radiologisch tätig sind, müssen in regelmäßigen Abständen Nachweise für ihre spezielle Fachkenntnis auf diesem Gebiet erbringen. Mit Inkrafttreten der novellierten Röntgenverordnung (RöV) am 1. Juli 2002 muss dieser Nachweis mindestens alle 5 Jahre durch den erfolgreichen Besuch einer einschlägigen Fortbildungsveranstaltung aktualisiert werden.

Darüber hinaus muss der Arzt bei jedem Patienten im Einzelfall entscheiden, ob eine individuelle Indikation (ein Anlass für eine medizinische Maßnahme) besteht, die eine Röntgenaufnahme rechtfertigt. So werden Belastungen durch zu häufige Röntgenuntersuchungen vermieden.

FAQs
Wozu dient ein Röntgenpass?
Beim Röntgenpass handelt es sich um ein Dokument, das alle bei Ihnen durchgeführten Röntgenuntersuchungen auflistet. Seit der Novellierung der Röntgenverordnung schreibt diese bestimmte Dokumentationspflichten vor. Im Röntgenpass müssen beispielsweise bestrahlte Körperteile, Bestrahlungsdatum und Befund notiert werden.
Ziel dieses Passes ist es, Ihnen und uns Ärzten einen Überblick über bereits durchgeführte Untersuchungen zu verschaffen. So können Doppeluntersuchungen vermieden und das Strahlungsrisiko verringert werden. Auch ermöglicht der Pass einen einfacheren Austausch und Abgleich der bereits erstellten Röntgenbilder zwischen behandelnden Ärzten. Auf Wunsch können wir Ihnen einen solchen Pass zur Verfügung stellen.
Unabhängig vom Röntgenpass schreibt die Röntgenversordnung die Aufzeichnung in der Arztpraxis vor.

Wie sicher sind Röntgengeräte?
Röntgeneinrichtungen sind gem. § 45 Röntgenverordnung (RöV) genehmigungspflichtig. Zusätzlich werden sie vor der Inbetriebnahme auf ihre Funktionstüchtigkeit hin überprüft und in regelmäßigen Abständen fachmännisch gewartet. Vom einwandfreien technischen Zustand der Geräte können Sie also in der Regel ausgehen.

Ich bin schwanger, kann ich meine Zähne trotzdem röntgen lassen?
In den ersten drei Monaten der Schwangerschaft sollte möglichst auf das Röntgen verzichtet werden. Generell wägen wir in allen Monaten Ihrer Schwangerschaft individuell ab, ob eine Röntgenaufnahme nötig und für Sie und Ihr ungeborenes Kind unbedenklich ist. Gegebenenfalls verzichten wir darauf.

Beim Röntgen von Zähnen besteht insgesamt bei ordnungsgemäßem Strahlenschutz eine geringe Gesundheitsgefährdung, da dabei eine niedrige Strahlendosis eingesetzt wird.

Anästhesie

Kurzinfo
Bei zahnmedizinischen Eingriffen reicht in der Regel eine Lokalanästhesie aus, das heißt, nur die zu behandelnde Stelle in Ihrem Mundraum wird betäubt. Bei größeren Eingriffen, wie z. B. einer umfangreicheren Implantation sowie bei Patienten mit größerer Angst kann eine Analgosedierung oder eine Vollnarkose sinnvoll sein.

Bitte beachten Sie: Dies ist ein allgemeiner Informationsbereich zur Zahnmedizin. Es ist möglich, dass einzelne der hier aufgeführten Leistungen nicht von unserer Praxis angeboten werden. Bei Fragen zu unseren Leistungen beraten wir Sie gerne.

Lokalanästhesie
Als Lokalanästhesie bezeichnet man dielen Vorgespräch geklärt.

Vollnarkose
Bei einer Vollnarkose wird durch den Einsatz von Medikamenten eine Bewusstlosigkeit herbeigeführt. Die Wirkstoffe beeinflussen das zentrale Nervensystem und hemmen vorübergehend dessen Funktion, dadurch werden Schmerzen nicht wahrgenommen. Zusätzlich erschlafft die Skelettmuskulatur und es kommt zu einer tiefen Entspannung. Das Narkosemittel kann je nach Art inhaliert (über die Atmung) oder intravenös (über die Blutbahn) verabreicht werden. In der Zahnmedizin werden nur selten Behandlungen in Vollnarkose durchgeführt. Sie kann unter anderem zum Einsatz kommen bei: umfangreichen Implantationen,
der Entfernung mehrerer Zähne,
bei Angstpatienten, deren Ängste zu stark sind und bei denen daher andere Alternativen nicht infrage kommen,
in Einzelfällen bei Kindern, wenn eine vollständige Gebisssanierung notwendig ist,
bei Patienten, bei denen aufgrund einer Erkrankung oder Allergie keine Behandlung in örtlicher Betäubung möglich ist.
Die Narkose selbst wird von einem speziell ausgebildeten Facharzt für Anästhesie durchgeführt. Dieser überwacht die Vitalfunktionen wie Atmung, Herzfunktion oder Kreislauf und betreut den Patienten während des Eingriffs. Er überprüft auch im Vorfeld, ob die Vollnarkose für den Patienten geeignet ist und berät ihn zu den notwendigen Voraussetzungen und Verhaltensregeln.

Mundges.-Kennwerte

Kurzinfo
Indices sind festgelegte Messzahlen, mit denen die Gesundheit von Zahnfleisch und Zahnbett erfasst werden kann. Außerdem wird mit ihnen überprüft, an welchen Stellen die Zahnpflege weiter verbessert werden sollte, um Zähne und Zahnfleisch vor Erkrankungen zu schützen.

Plaque-Index (PI)
Der Plaque-Index gibt an, wie hoch der „Belagsgrad“ der Zähne ist. Zur Messung des Plaque-Index werden die Zähne mit einem harmlosen Lebensmittelfarbstoff bestrichen, der bakterielle Beläge anfärbt. Damit ist erkennbar, wie gut die individuelle Zahnputztechnik geeignet ist und wo sie verbessert werden könnte.

Approximal-Plaque-Index
API ist die Kurzform für Approximal-Plaque-Index. Diese diagnostische Methode wird verwendet, um bakteriellen Zahnbelag – die Plaque – in den Zahnzwischenräumen und den Stellen, die an Nachbarzähne angrenzen, festzustellen. Dabei werden die Zahnzwischenräume mit einem Farbstoff bestrichen, der an Plaque haftet. Je nachdem, wie viel bakterieller Zahnbelag vorliegt, ergibt sich ein prozentualer Wert. Dieser Wert zeigt, ob und wie die häusliche Zahn- und Mundpflege noch optimiert werden sollte, um Zahnfleischentzündungen und Karies in den Zahnzwischenräumen zu vermeiden.

Parodontaler Screeningindex (PSI)
Dieser Kennwert ist einer der wichtigsten Werte, um den Gesundheitszustand des Zahnhalteapparates zu beschreiben und eine eventuelle Behandlungsnotwendigkeit festzustellen. Gesundes Zahnfleisch liegt fest am Zahn an, am Übergang von Zahnfleischrand und Zahn befindet sich lediglich eine kleine Furche mit geringer Tiefe, der so genannte Sulkus. Bei einer Zahnfleischentzündung oder einer darüber hinausgehenden Zahnbettentzündung wird dieser Spalt tiefer, man spricht von einer Zahnfleischtasche. Mit einer Parodontalsonde, einem Handinstrument mit dünner, abgerundeter Spitze und Millimeterskala, wird gemessen, wie tief diese Tasche zwischen Zahnfleisch und Zahn ist. Aus der Messung ergeben sich Index-Werte zwischen 0 und 4, wobei "0" der beste Wert ist: Er sagt aus, dass das Zahnbett gesund und von keiner Entzündung betroffen ist. Selten wird dieser Wert allerdings an allen Stellen des Gebisses ermittelt. Die Werte 3 und 4 weisen auf einen mittleren bzw. schwereren Grad einer Parodontitis hin – eine Parodontitisbehandlung ist notwendig

Sulcus-Blutungsindex (SBI)
Dieser Wert zeigt, ob und in welchem Ausmaß eine Zahnfleischentzündung vorliegt. Den entscheidenden Hinweis geben dabei eventuelle Blutungen des Zahnfleisches, und zwar dort, wo am Übergang zum Zahn naturgemäß eine kleine Furche (der Sulcus) vorhanden ist.

Zahnbeläge

Zahnbeläge entstehen täglich und sind die Hauptursache für die häufigsten Erkrankungen von Zähnen, Zahnfleisch und Zahnhalteapparat.
Sie werden in weiche Beläge (den sogenannten "Biofilm", der von Bakterien gebildet wird) und harte Beläge (Zahnstein) unterteilt.
Darüber hinaus können Beläge durch den Konsum von Wein, Tabak, Kaffee und Tee zu Zahnverfärbungen führen.
Eine gründliche Mundhygiene sowie zusätzliche präventive Maßnahmen wie eine professionelle Zahnreinigung (PZR) helfen, weiche Beläge und Zahnstein, auch an schwer erreichbaren Stellen wie den Zahnzwischenräumen, zu entfernen.