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Anamnese

Die Bedeutung der Anamnese in der zahnärztlichen Behandlung
Die Anamnese bezeichnet die medizinische Vorgeschichte eines Patienten. Sie wird in der Regel vor Beginn einer Behandlung mithilfe eines Fragebogens erhoben. Dabei werden unter anderem Informationen zu Allergien, chronischen Erkrankungen wie Asthma sowie regelmäßig eingenommenen Medikamenten erfragt. Eine ehrliche und vollständige Beantwortung dieser Fragen ist essenziell, um die Behandlung optimal zu planen und mögliche Komplikationen zu vermeiden.

Bitte informieren Sie uns vor jeder Behandlung über Änderungen Ihres Gesundheitszustands oder neu verschriebene Medikamente, damit wir diese in unsere Therapieentscheidungen einbeziehen können.

Was versteht man unter Anamnese?
Der Begriff „Anamnese“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Erinnerung“. In der Medizin beschreibt er die Krankengeschichte eines Patienten im Zusammenhang mit einer bestimmten Erkrankung.

Wie in anderen Arztpraxen werden Sie auch in der Zahnarztpraxis bei einem Ihrer ersten Besuche gebeten, einen Anamnesebogen auszufüllen. Neben allgemeinen persönlichen Daten enthält dieser Fragen zu aktuellen und vergangenen Erkrankungen, Allergien und regelmäßig eingenommenen Medikamenten. Frauen müssen zudem eine mögliche Schwangerschaft angeben.

Falls erforderlich, werden einzelne Angaben aus dem Fragebogen im Behandlungszimmer noch einmal ausführlicher besprochen.

Warum ist eine Anamnese wichtig?
Krankheiten betreffen oft nicht nur einzelne Körperregionen oder Organe, sondern können sich gegenseitig beeinflussen. Beispielsweise ist die Mundschleimhaut bei Diabetikern empfindlicher und neigt eher zu Entzündungen als bei gesunden Menschen. Auch Erkrankungen wie Asthma oder Herzleiden erfordern besondere Vorsichtsmaßnahmen bei zahnärztlichen Behandlungen. Daher ist es entscheidend, dass wir über Ihre Vorerkrankungen informiert sind, um diese in die Therapieplanung einzubeziehen.

Darüber hinaus können Medikamente, die Sie einnehmen oder die in der Praxis angewendet werden, in Wechselwirkung treten. Manche Präparate verstärken oder hemmen sich gegenseitig, und bestimmte Medikamente, wie blutverdünnende Mittel, können während einer Behandlung zu Komplikationen führen. Informieren Sie uns daher immer über Ihre Medikation.

In seltenen Fällen können Stoffe, die bei Zahn- oder Zahnfleischbehandlungen zum Einsatz kommen, Allergien auslösen. Falls eine Unverträglichkeit bekannt ist, können alternative Materialien verwendet werden. Deshalb sind Angaben zu Allergien im Anamnesebogen von großer Bedeutung.

Zusätzlich hilft uns die Anamnese, unsere Untersuchungsbefunde besser einzuordnen. Da wir stets den gesamten Gesundheitszustand eines Patienten berücksichtigen, sind alle im Fragebogen erfassten Informationen wichtig.

Wann sollte ein neuer Anamnesebogen ausgefüllt werden?
In der Regel wird der Anamnesebogen bei einem der ersten Besuche in der Zahnarztpraxis ausgefüllt. Darüber hinaus sollten Sie uns vor jeder Behandlung unverzüglich über Änderungen Ihres Gesundheitszustands informieren. Dies gilt insbesondere, wenn Ihnen neue Medikamente verschrieben wurden oder eine neue Diagnose – wie eine Herzkrankheit, Diabetes oder eine Allergie – gestellt wurde. Auch eine Schwangerschaft muss angegeben werden, da dies Auswirkungen auf die Behandlung haben kann, beispielsweise den Verzicht auf Röntgenaufnahmen oder die Anpassung bestimmter Medikamente.

Nur wenn wir über alle relevanten gesundheitlichen Veränderungen Bescheid wissen, können wir eine sichere und angemessene Behandlung gewährleisten.

Welche Medikamente oder Krankheiten soll ich angeben?
Bitte tragen Sie in den Anamnesebogen alle Medikamente ein, die Sie aktuell oder über einen längeren Zeitraum hinweg einnehmen – auch wenn sie Ihnen unwichtig erscheinen. Jede Information kann für die Behandlung von großer Bedeutung sein.

Zusätzlich sollten Sie bestehende Erkrankungen angeben, insbesondere:

  • Blutgerinnungsstörungen
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z. B. Bluthochdruck, Herzinfarkt, Operationen in diesem Bereich)
  • Stoffwechselerkrankungen (z. B. Diabetes)
  • Infektionskrankheiten (z. B. Hepatitis, HIV)
  • Atemwegserkrankungen (z. B. Asthma)
  • Neurologische Erkrankungen (z. B. Epilepsie)
  • Allergien oder Unverträglichkeiten gegenüber Medikamenten oder Materialien

Diese Liste ist nicht abschließend – weitere Erkrankungen können ebenfalls relevant sein. Falls Sie unsicher sind, welche Angaben wichtig sind, sprechen Sie uns gerne an. Wir beraten Sie dazu persönlich in unserer Praxis oder telefonisch.

Was versteht man unter Zahnhistorie?
Die Zahnhistorie beschreibt die bisherige Behandlung eines Zahnes und liefert wichtige Informationen für zukünftige Eingriffe. Dabei spielen folgende Fragen eine Rolle:

  • Wurde der Zahn bereits wegen Karies behandelt?
  • Gab es eine Schädigung durch einen Unfall?
  • Besitzt der Zahn eine Füllung oder eine Krone?
  • Dient er als Pfeiler für eine Brücke oder Prothese?
  • Wurde eine frühere Versorgung bereits ersetzt?

Diese Informationen helfen uns, die bestmögliche Behandlung für Sie zu planen und frühere Eingriffe zu berücksichtigen.

Zähne und Gebiss

Das menschliche Gebiss besteht aus 32 Zähnen, die in verschiedene Gruppen unterteilt sind:

  • 8 Schneidezähne
  • 4 Eckzähne
  • 8 kleinere Backenzähne (Prämolaren)
  • 12 größere Backenzähne (Molaren), einschließlich der 4 Weisheitszähne

Die Weisheitszähne brechen meist erst im Erwachsenenalter durch – in manchen Fällen bleiben sie jedoch im Kiefer verborgen oder müssen entfernt werden.

Aufbau eines Zahns

Jeder Zahn setzt sich aus drei Hauptbestandteilen zusammen:

  • Zahnkrone: Der sichtbare Teil des Zahns, der mit widerstandsfähigem Zahnschmelz überzogen ist und Schutz vor äußeren Einflüssen bietet.
  • Zahnhals: Verbindet Krone und Wurzel. Er liegt normalerweise unter dem Zahnfleisch verborgen.
  • Zahnwurzel: Im Kiefer verankert und von Wurzelzement umgeben.

Der innere Hauptbestandteil des Zahns ist das Zahnbein (Dentin), das von Zahnschmelz und Wurzelzement geschützt wird. Im Inneren des Zahns befindet sich der Zahnnerv (Pulpa) – ein empfindlicher Bereich, der von Nervenfasern, Lymph- und Blutgefäßen durchzogen ist. Diese versorgen den Zahn mit Nährstoffen und halten ihn gesund.

Der Zahnhalteapparat

Der Kiefer ist nicht nur ein zentrales Element unseres Schädels, sondern auch entscheidend für die Gesichtsstruktur. Er besteht aus:

  • Oberkiefer (Maxilla): Fest mit dem Schädel verbunden.
  • Unterkiefer (Mandibula): Beweglich über die Kiefergelenke, die an beiden Seiten des Schläfenbeins fixiert sind.

Funktion und Aufbau des Zahnhalteapparats

Die Zähne sind in Zahnfächern (Alveolen) im Kieferknochen eingebettet. Der Zahnhalteapparat besteht aus:

  • Zahnfleisch (Gingiva)
  • Zahnzement
  • Wurzelhaut

Diese Strukturen sorgen für eine stabile Verankerung der Zähne im Kiefer.

Das Kiefergelenk – Beweglichkeit und Funktion
Das Kiefergelenk zählt zu den beweglichsten Gelenken des Körpers. Es ermöglicht verschiedene Bewegungen, die für das Kauen, Sprechen und Atmen essenziell sind. Die Steuerung erfolgt über starke Kaumuskeln, die hohe Kaubelastungen bewältigen müssen.

Aufgrund dieser täglichen Beanspruchung kann es zu Funktionsstörungen des Kiefergelenks kommen, die unter dem Begriff Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) bekannt sind. Weitere Informationen dazu finden Sie unter dem entsprechenden Thema.

Funktionsanalyse (bzw. -diagnostik)

Die Funktionsanalyse ist ein diagnostisches Verfahren zur Überprüfung und Aufzeichnung der Funktion des Kausystems. Dieses besteht aus:

  • Zähnen
  • Zahnhalteapparat (Parodontium)
  • Kieferknochen
  • Kiefergelenken
  • Kaumuskulatur

Im Normalfall arbeiten alle Komponenten des Kausystems reibungslos zusammen, sodass die Zähne beim Schließen der Kiefer exakt aufeinandertreffen. Dieser optimale Zustand wird als richtiger Biss oder korrekte Okklusion bezeichnet.

Merkmale eines optimal verzahnten Gebisses
In einem funktionell gesunden Gebiss sind die Zähne so angeordnet, dass:

  • die Kontaktpunkte beim Zusammenbiss optimal verteilt sind,
  • die Kiefergelenke eine zentrale Position in ihren Gelenkgrübchen einnehmen,
  • bei Seitwärts-, Vor- oder Rückwärtsbewegungen des Unterkiefers nur bestimmte Zähne Kontakt haben.

Mögliche Ursachen für Funktionsstörungen
Abweichungen von dieser idealen Situation können durch verschiedene Faktoren entstehen, darunter:

  • Zahnfehlstellungen
  • kieferorthopädische Behandlungen
  • Zahnersatzmaßnahmen (Füllungen, Kronen, Brücken, Prothesen)
  • Zahnverlust

Solche Veränderungen können zu vorzeitigen oder fehlerhaften Zahnkontakten führen, die das Kausystem belasten. Langfristig können sich Symptome einer Craniomandibulären Dysfunktion (CMD) entwickeln, die Beschwerden wie:

  • Muskelschmerzen
  • Zähneknirschen
  • Kiefergelenksprobleme,
  • Tinnitus
  • Nacken- und Rückenschmerzen verursachen können.

Ziele der Funktionsanalyse
Die Funktionsanalyse dient zur:

Beurteilung des aktuellen Zustands des Kausystems
Sicherung eines gesunden Bisses vor der Anfertigung von Zahnersatz
Erkennung von Funktionsstörungen im Zusammenspiel von Zähnen, Gelenken und Muskulatur

Methoden der Funktionsanalyse

Es gibt zwei Arten der Funktionsanalyse:

  • Klinische Funktionsanalyse
    • Beobachtung der Kieferbewegungen
    • Abtasten der Kiefergelenke und Muskulatur auf Verhärtungen oder Schmerzen
  • Instrumentelle Funktionsanalyse
    • Einsatz spezieller Apparaturen zur Vermessung der Kieferlage
    • Analyse der Kiefergelenkfunktion zur Erkennung von Fehlbelastungen

Bedeutung des Röntgens

Röntgen ist ein unverzichtbares Diagnoseverfahren in der Zahnmedizin. Es ermöglicht die Darstellung von Strukturen, die mit bloßem Auge nicht sichtbar sind, wie z. B.:

  • Verborgene Erkrankungen
  • Wurzelverläufe, die für bestimmte Eingriffe problematisch sein können
  • Knochen- und Gewebestrukturen

Die Technik beruht darauf, dass Röntgenstrahlen verschiedene Gewebe unterschiedlich stark durchdringen. Dadurch entsteht auf einem belichtungsfähigen Film oder digitalem Sensor ein Bild der durchstrahlten Körperregionen.

Funktionsweise des Röntgens

Das Röntgenverfahren wurde nach Wilhelm Conrad Röntgen (1845–1923) benannt. Es nutzt elektromagnetische Strahlen mit kurzer Wellenlänge, die durch den Körper dringen. Da verschiedene Gewebe unterschiedliche Dichten haben, werden sie in unterschiedlichen Helligkeitsstufen dargestellt.
Diese bildliche Darstellung hilft Ärzten und Zahnärzten, unter anderem:
Knochenbrüche
Gewebeveränderungen
Wurzelfehlstellungen
zu erkennen und gezielt zu behandeln.

Anwendungen in der Zahnmedizin

Röntgen dient vor allem der Diagnose und Früherkennung von:

  • Karies und versteckten Zahndefekten
  • Erkrankungen des Zahnfleischs und Knochens
  • Fehlstellungen der Zähne und Zahnwurzeln
  • Entzündungen, Eiterherden und Zysten

Es wird auch zur Planung von Implantaten oder Wurzelkanalbehandlungen eingesetzt.

Besondere Anwendungen:

  • Kinderzahnheilkunde: Früherkennung von nicht angelegten oder verlagerten Zähnen
  • Erwachsene: Feststellung von defekten Füllungen, Karies oder Entzündungen
  • Endodontie: Kontrolle von Wurzelkanalfüllungen

Röntgentechniken in der Zahnmedizin

Es gibt zwei Haupttechniken:

1. Laterale Zahnaufnahme (Einzelaufnahme, intraorale Aufnahme)

  • Darstellung einzelner Zähne
  • Ein kleiner Röntgenfilm oder digitaler Sensor wird im Mund platziert
  • Detaillierte und maßstabsgetreue Aufnahmen einzelner Zähne und deren Nachbarzähne

Röntgenstatus: Werden mehrere Einzelaufnahmen zusammengeführt, erhält man einen vollständigen Überblick über alle Zähne.

2. Panoramaaufnahme (Orthopantomogramm, OPG)

  • Darstellung des gesamten Kiefers inklusive Teilen des Schädels
  • Röntgenfilm oder Sensor befindet sich außerhalb des Mundes
  • Vorteil: Geringere Strahlenbelastung durch Verstärkerfolien
  • Nachteil: Weniger Detailgenauigkeit als Einzelaufnahmen

Analoges vs. Digitales Röntgen

Röntgenstatus: Werden mehrere Einzelaufnahmen zusammengeführt, erhält man einen vollständigen Überblick über alle Zähne.

2. Panoramaaufnahme (Orthopantomogramm, OPG)

Merkmal

Analoges Röntgen

 Digitales Röntgen

Bilddarstellung

Auf Filmmaterial

Am Computerbildschirm

Speicherung

Archivierung auf Film

Speicherung auf Datenträgern

Fehlbelichtungen

Möglich

Vermeidung durch digitale Verarbeitung

Vergrößerungen

Nur begrenzt möglich

Hochauflösende Detailvergrößerung

Strahlenbelastung

Höher

Geringer als beim analogen Röntgen

Vorteile des digitalen Röntgens:
✔ Schnellere Verfügbarkeit der Bilder
✔ Geringere Strahlenbelastung
✔ Einfachere Archivierung und Weitergabe

Risiken und Sicherheit beim Röntgen

Bei fachgerechter Durchführung ist Röntgen sicher. Durch technische Weiterentwicklungen wie das Panoramaröntgen wurde die Strahlendosis deutlich reduziert. Die Röntgenverordnung (RöV) schreibt strenge Schutzmaßnahmen vor, um die Strahlenbelastung zu minimieren.

Besonders bei Zahnaufnahmen ist das Gesundheitsrisiko sehr gering, da:

  • Nur kleine Strahlenintensitäten verwendet werden
  • Verstärkerfolien bei Panoramaaufnahmen die Strahlendosis senken
  • Digitales Röntgen noch weniger Strahlung benötigt als analoges

Röntgen in der Schwangerschaft

  • In den ersten drei Monaten sollte nach Möglichkeit auf Röntgen verzichtet werden.
  • In späteren Monaten wird individuell entschieden, ob eine Röntgenaufnahme erforderlich ist.
  • Zahnaufnahmen haben eine sehr geringe Strahlenbelastung, sodass sie mit entsprechendem Schutz oft unbedenklich sind.

Qualifikationen für das Röntgen

  • Zahnärzte und radiologisch tätige Ärzte müssen regelmäßig Fachkenntnisse nachweisen.
  • Seit 2002 ist eine alle fünf Jahre aktualisierte Fortbildung für alle Röntgenanwender Pflicht.
  • Jede Röntgenaufnahme muss individuell begründet sein, um unnötige Strahlenbelastung zu vermeiden.

Wichtige Fragen (FAQs)

Wozu dient ein Röntgenpass?

  • Dokumentiert alle Röntgenuntersuchungen eines Patienten
  • Verhindert Doppeluntersuchungen und reduziert Strahlenbelastung
  • Erleichtert den Austausch von Röntgenbildern zwischen behandelnden Ärzten

Wie sicher sind Röntgengeräte?

  • Strenge gesetzliche Vorschriften (§ 45 RöV) regeln den Betrieb von Röntgengeräten
  • Geräte werden vor der Inbetriebnahme geprüft und regelmäßig gewartet

Betäubungsverfahren bei zahnmedizinischen Eingriffen

In den meisten Fällen reicht eine Lokalanästhesie, bei der nur die betroffene Stelle betäubt wird. Für umfangreichere Eingriffe wie Implantationen oder bei starken Angstpatienten kann jedoch eine Analgosedierung oder eine Vollnarkose sinnvoll sein.

Hinweis: Dieser Text bietet allgemeine Informationen zur Zahnmedizin. Nicht alle hier aufgeführten Leistungen werden in jeder Zahnarztpraxis angeboten. Bei Fragen zu unseren spezifischen Leistungen beraten wir Sie gerne.

1. Lokalanästhesie

Bei der Lokalanästhesie wird die Schmerzempfindung in einem bestimmten Bereich des Mundes gezielt ausgeschaltet. Dies geschieht durch eine Injektion eines Betäubungsmittels, das die Nervenleitung blockiert. Die Wirkung hält für eine bestimmte Zeit an, sodass der Eingriff schmerzfrei durchgeführt werden kann.

Vorteile:
✔ Schnelle Wirkung
✔ Geringe Belastung für den Körper
✔ Patient bleibt wach und ansprechbar

Vor der Behandlung erfolgt ein Vorgespräch, in dem mögliche Unverträglichkeiten oder Allergien geklärt werden.

2. Vollnarkose

Bei der Vollnarkose wird durch Medikamente eine vorübergehende Bewusstlosigkeit herbeigeführt. Dabei werden:

  • Schmerzen nicht mehr wahrgenommen
  • Die Skelettmuskulatur entspannt
  • Körperfunktionen wie Atmung und Kreislauf überwacht

Wann wird eine Vollnarkose eingesetzt?
Eine Vollnarkose wird in der Zahnmedizin selten angewendet, kann aber erforderlich sein bei:
Größeren chirurgischen Eingriffen (z. B. umfangreiche Implantationen)
Entfernung mehrerer Zähne auf einmal
Angstpatienten, für die andere Methoden nicht ausreichen
Kindern, wenn eine komplette Gebisssanierung nötig ist
Patienten mit bestimmten Erkrankungen oder Allergien, die keine Lokalanästhesie vertragen

Ablauf der Vollnarkose

  • Vorbereitung: Ein Anästhesist klärt vorab, ob der Patient für eine Narkose geeignet ist und gibt Verhaltenshinweise.
  • Einleitung: Die Narkose wird durch Inhalation (über die Atmung) oder intravenös (über die Blutbahn) eingeleitet.
  • Überwachung: Während des Eingriffs kontrolliert ein Facharzt für Anästhesie die Vitalfunktionen wie Herzschlag, Atmung und Kreislauf.
  • Nachsorge: Nach der Behandlung bleibt der Patient zur Überwachung, bis er vollständig wach ist.

Wichtig: Eine Vollnarkose sollte nur in gut ausgestatteten Praxen oder Kliniken mit entsprechendem Fachpersonal durchgeführt werden.


Mithilfe bestimmter Indices lassen sich der Gesundheitszustand von Zahnfleisch und Zahnbett objektiv erfassen. Gleichzeitig zeigen sie auf, an welchen Stellen die Zahnpflege optimiert werden sollte, um Erkrankungen vorzubeugen.

1. Plaque-Index (PI) – Messung des Zahnbelags

Der Plaque-Index gibt Auskunft darüber, wie stark die Zähne mit bakteriellen Belägen (Plaque) behaftet sind.
- Zur Messung werden die Zähne mit einem ungefährlichen Lebensmittelfarbstoff bestrichen, der die Beläge sichtbar macht.
- Die Einfärbung zeigt, wie effektiv die Zahnputztechnik ist und an welchen Stellen Verbesserungen nötig sind.

2. Approximal-Plaque-Index (API) – Plaque in den Zahnzwischenräumen

Der Approximal-Plaque-Index (API) bewertet die Plaque-Belastung in den Zahnzwischenräumen und an Kontaktflächen zwischen den Zähnen.
- Hierbei werden die Zahnzwischenräume mit einem Farbstoff markiert, der an bakteriellem Zahnbelag haftet.
- Das Ergebnis wird in einem prozentualen Wert angegeben:
Niedriger Wert = Gute Mundhygiene
Hoher Wert = Optimierungsbedarf zur Vorbeugung von Karies und Zahnfleischentzündungen

3. Parodontaler Screeningindex (PSI) – Gesundheit des Zahnhalteapparates

Der Approximal-Plaque-Index (API) bewertet die Plaque-Belastung in den Zahnzwischenräumen und an Kontaktflächen zwischen den Zähnen.
- Hierbei werden die Zahnzwischenräume mit einem Farbstoff markiert, der an bakteriellem Zahnbelag haftet.
- Das Ergebnis wird in einem prozentualen Wert angegeben:
Niedriger Wert = Gute Mundhygiene
Hoher Wert = Optimierungsbedarf zur Vorbeugung von Karies und Zahnfleischentzündungen

Messmethode:

  • Mit einer speziellen Parodontalsonde wird die Tiefe der natürlichen Furche zwischen Zahnfleisch und Zahn (Sulcus) gemessen.
  • Bei entzündetem Zahnfleisch oder einer Parodontitis vertieft sich dieser Spalt und bildet eine Zahnfleischtasche.

Bewertungsskala (0–4):

  • 0: Gesundes Zahnfleisch, keine Entzündung
  • 1–2: Leichte bis moderate Entzündungen
  • 3–4: Mittlere bis schwere Parodontitis → Behandlungsbedarf

4. Sulcus-Blutungsindex (SBI) – Hinweis auf Zahnfleischentzündungen

Der SBI-Wert zeigt an, ob und in welchem Umfang eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) vorliegt.
- Entscheidend ist, ob das Zahnfleisch nach sanfter Sondierung blutet.
- Blutungen deuten auf eine Entzündung hin, insbesondere an der natürlichen Furche (Sulcus) zwischen Zahn und Zahnfleisch.

Zahnbeläge – Ursachen und Vorbeugung

Zahnbeläge entstehen täglich und sind die Hauptursache für Erkrankungen der Zähne, des Zahnfleisches und des Zahnhalteapparates. Man unterscheidet zwei Arten von Belägen:

1. Weiche Beläge (Biofilm)
- Bestehen aus Bakterien und Nahrungsresten
- Haften an der Zahnoberfläche und in den Zahnzwischenräumen
- Können Karies und Zahnfleischentzündungen verursachen

2. Harte Beläge (Zahnstein)
- Entstehen durch die Verkalkung von weichen Belägen
- Bieten Bakterien eine ideale Angriffsfläche
- Können Zahnfleischentzündungen und Parodontitis begünstigen

Zusätzliche Auswirkungen
Bestimmte Genussmittel wie Wein, Tabak, Kaffee und Tee können Zahnbeläge zusätzlich verfärben und zu unschönen Verfärbungen führen.

Vorbeugung und Entfernung
- Gründliche Mundhygiene (regelmäßiges Zähneputzen & Interdentalreinigung)
- Professionelle Zahnreinigung (PZR) – entfernt auch hartnäckige Beläge in schwer erreichbaren Bereichen